Sicher und entspannt schlafen – bei jeder Temperatur

16-18° C als empfohlene Raumtemperatur in Babys Schlafzimmer? Davon lässt sich in den meisten Wohnungen in heißen Sommernächten nur träumen. Umgekehrt sind viele Eltern unsicher, ob und wie sie in kalten Nächten in der Schlafumgebung heizen sollten. Aber keine Sorge: Expert:innen betonen, dass für Babys Sicherheit eine gute Durchlüftung wichtiger ist als die genaue Temperatur. Wie Familien mit Babys bei hohen Temperaturen in der Nacht einen kühlen Kopf und in kalten Nächten ein gesundes Schlafklima bewahren, verraten wir hier.

Sicher durch die Übergangs- und Winterzeit

1. Richtig heizen

Wenn die Raumtemperatur im Schlafzimmer unter die empfohlene Spanne von 16-18° C fällt, könnt ihr auch in der Nacht die Heizung anstellen. Wichtig ist, dass das Bett nicht direkt neben der Heizung, denn dort kann es schnell zu warm werden und die Luft ist außerdem besonders trocken. Praktisch für die Kontrolle der Temperatur ist zum Beispiel ein Funkthermostat; auch viele Babyphones sind mittlerweile mit einem Raumthermometer ausgestattet.

2. Die Luftfeuchtigkeit kontrollieren

Wer kennt das nicht: In geheizten Innenräumen kann die Luft in den Wintermonaten ganz schön trocken werden! Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte führen: Denn ausgetrocknete Schleimhäute können ihre wichtige Schutz- und Abwehrfunktion weniger gut erfüllen. Das passende Raumklima mit einer angemessenen Luftfeuchtigkeit ist also auch für Babys´ Schlafumgebung sehr wichtig. Sie sollte nicht unter 30 % fallen. Ein Hygrometer misst diesen Wert und kann euch bei der Orientierung helfen. Bei niedrigen Werten lässt sich recht einfach Abhilfe schaffen – zum Beispiel mit einer wassergefüllten Schüssel auf der Heizung oder einem Luftbefeuchter.

3. Lüften nicht vergessen

Draußen ist es kalt und drinnen gerade so angenehm warm und gemütlich? Trotzdem solltet ihr nicht vergessen, vor der Schlafenszeit einen großen Schwung frischer Luft ins Zimmer zu lassen. Das hilft dabei, den Sauerstoffgehalt und die Luftfeuchtigkeit zu regulieren – beides ist für die Schlafqualität unerlässlich. Bei niedrigen Außentemperaturen in der Nacht sollte das Fenster während der Nacht dann besser geschlossen bleiben, um Zugluft und das Auskühlen zu vermeiden. Apropos Zugluft: Bei älteren Fenstern, die nicht vollkommen dicht sind, können Zugluftstopper oder das Schließen der Rollläden zusätzlich vor unangenehmer Zugluft schützen.

4. Die passende Schlafkleidung

Genau wie in der Hitze des Sommers gilt: Den wahrscheinlich größten Einfluss auf die Schlafqualität eures Babys habt ihr mit der Wahl der richtigen Schlafkleidung. Die Kleinen können in kühlen Räumen in der Regel sehr gut schlummern, solange sie warm genug – aber nicht zu warm – angezogen sind. Für kalte Nächte gibt es spezielle, gefütterte Winterschlafsäcke, die ihr zusätzlich mit einem Langarmbody oder auch mit einem Strampler mit langen Armen und Beinen kombinieren könnt. Wenn ihr unsicher seid, macht den Nackentest: Im Nacken sollte sich die Haut warm, aber nicht verschwitzt anfühlen. Kalte Händchen sind normal und noch kein Zeichen, dass ihr euren Schützling wärmer kleiden müsst.

5. Die Vorteile genießen!

Im Winter ist es kalt und dunkel? Da mag stimmen. Aber bedeutet das nicht auch, dass man es sich zuhause so richtig gemütlich machen kann? Vielleicht sind eure Babys bereits etwas größer und es etabliert sich langsam ein Tag- und Nacht Rhythmus. Wenn die Kleinen dabei abends noch Schwierigkeiten haben, zur Ruhe zu kommen und in den Schlaf zu finden, kann die Winterzeit sogar von Vorteil für euch sein: Denn wenn es draußen früher dunkel wird, meldet sich oft auch die Müdigkeit früher. Achtet dann darauf, dass ihr während eurer Abendroutine bereits auf helles künstliches Licht verzichtet. Kleine Lichterketten oder Nachtlichter können sogar für eine Extraportion Gemütlichkeit sorgen!

Cool bleiben in heißen Sommernächten

1. Das Zimmer kühlen

Kennt ihr schon diesen Trick? Ein Wäscheständer mit feuchten Handtüchern oder Laken wirkt wie eine sanfte Klimaanlage und kann die Raumtemperatur leicht herunterkühlen. Wichtig ist dabei, dass die Luft sich austauschen kann, etwa durch ein leicht geöffnetes oder gekipptes Fenster – sonst wird die Luft nur feucht und kann sich noch wärmer anfühlen. Ihr könnt die Wäsche auch einfach auf dem Boden ausbreiten oder vor dem Fenster über die Gardinenstange hängen.

2. Abends lüften – aber bitte keine Zugluft!

Um das Schlafzimmer zu lüften, nutzt ihr am besten die Abendstunden und den frühen Morgen, wenn es draußen am kühlsten ist. Sobald die Sonne höher steigt und damit auch die Temperaturen klettern, solltet ihr die Fenster schließen und das Zimmer – sofern möglich – mit Gardinen oder Jalousien abdunkeln. In sehr warmen Nächten kann das Fenster auch geöffnet bleiben. Wichtig ist allerdings, dass am Babybettchen keine Zugluft entsteht. Aus dem gleichen Grund sind auch Ventilatoren im Schlafzimmer tabu.

3. Ein lauwarmes Bad vor dem Schlafen

Ein Bad im lauwarmen Wasser oder das sanfte Waschen mit einem Waschlappen hilft den Kleinsten, wenn sie sehr schwitzen. So können sie vor dem Schlafengehen auf Wohlfühltemperatur abkühlen – dann fällt es ihnen in der Regel auch leichter, zur Ruhe zu kommen und in den Schlaf zu finden. Im besten Falle „verschlafen“ sie die heiße Nacht dann einfach. Wenn das Baby am Morgen bereits verschwitzt aufwacht, darf der neue Tag auch direkt mit dem lauwarmen Baden oder Waschen starten.

4. Die richtige Kleidung

Um einen Hitzestau zu vermeiden, ist die passende Kleidung in heißen Nächten besonders wichtig. Gleichzeitig sollen die Kleinen nicht auskühlen. Eine gute Wahl ist daher ein spezieller Sommerschlafsack, der je nach Raumtemperatur über einen Body oder nur über die Windel gezogen wird; alternativ kann bei mehrteiligen Schlafsacksystemen der Innensack „pur“ angezogen werden. Natürliche Materialien wie Baumwolle oder Baumwoll-Jersey sind atmungsaktiv und temperaturausgleichend – sie sollten daher synthetischen Materialien vorgezogen werden.

5. Wärmequellen, nein danke!

Elektrische Geräte wie der Computer, der Wäschetrockner, Waschmaschine und Co sind Wärmequellen, die die Wohnung zusätzlich aufheizen können. Denkt daran, diese in der Nacht oder während Babys Mittagsschlaf komplett auszuschalten!