Wenn die ersten Zähnchen kommen – was Eltern über das Zahnen wissen sollten 

Das erste Zähnchen blitzt durchs Zahnfleisch: ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Babys! Doch der Weg dorthin ist oft nicht ganz einfach. Das Zahnen kann sowohl für das Baby als auch für die Eltern mit Herausforderungen verbunden sein. 

In diesem Artikel findest du mehr Infos, wann sich welche Zähnchen bei Babys zeigen und ein paar Tipps und Tricks, die den Babys und Eltern helfen können.  

Wann brechen die ersten Zähnchen durch? 

In der Regel beginnt das Zahnen zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat. Manche Babys zeigen schon früher erste Anzeichen, andere lassen sich etwas mehr Zeit, beides ist völlig normal und gehört zur individuellen Entwicklung jedes Babys. Meist brechen zuerst die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer durch, gefolgt von den oberen Schneidezähnen. Bis zum dritten Geburtstag haben die meisten Kinder ihr komplettes Milchzahngebiss mit insgesamt 20 Zähnen.  

Was sind typische Symptome beim Zahnen?

Viele Eltern bemerken schnell, wenn ihr Baby „zahnt“. Typische Anzeichen sind: 

  • vermehrtes Sabbern 
  • Unruhe 
  • Schlafprobleme  
  • ein erhöhter Wunsch nach Nähe  
  • gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch  
  • Das Baby steckt sich häufiger die Finger in den Mund.

Diese Symptome können durch das Zahnen hervorgerufen werden, aber es muss nicht immer das Zahnen schuld sein. Eltern sollten die Symptome deshalb genau beobachten und sich im Zweifel ärztlichen Rat holen – denn nicht jedes Baby reagiert gleich aufs Zahnen: Manche haben kaum Beschwerden, andere deutlich mehr. Bei Fieber über 38,5 °C, Trinkverweigerung oder ungewöhnlichem Verhalten sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden. 
Auch bei Fragen zu Zahnpflege, geeigneten Hilfsmitteln oder Unsicherheiten in der Stillzeit unterstützen Hebammen und Kinderärzte – sie erkennen, was hilfreich ist und wann andere Ursachen hinter den Symptomen stecken könnten.

Was hilft? Nähe, Trost und Geduld

Zahnen ist für Babys häufig schmerzhaft und irritierend. Umso wichtiger ist es, dass Eltern Ruhe und Geborgenheit vermitteln. Körperkontakt, sanftes Wiegen oder das Tragen im Tragetuch geben Sicherheit und können helfen, das Unwohlsein besser zu verarbeiten. Auch vermehrtes nächtliches Aufwachen ist in dieser Zeit keine Seltenheit – Babys brauchen jetzt vor allem liebevolle Zuwendung und Geduld. 

Hilfreiche Hausmittel: Was beim Zahnen wirklich hilft 

Eltern können ihren Babys, mit Hausmitteln, helfen das Zahnen zu meistern. Bewährte Hilfsmittel sind: 

  • Gekühlte Beißringe – sie verringern den Druck auf das Zahnfleisch und wirken angenehm frisch. Wichtig: Die Beißringe sollten nicht tiefgefroren sein, da extreme Kälte Verletzungen verursachen kann. 
  • Saubere und kühle Lappen können ebenfalls helfen. 
  • Das massieren des Zahnfleischs mit einem sauberen Finger oder einem speziellen Fingerling.  
  • Ablenkung – Spielen, Singen und Kuscheln können von den Schmerzen ablenken.  
  • Hautpflege – Durch das vermehrte Sabbern kann die Haut rund um den Mund gereizt werden. Regelmäßiges sanftes Abwischen und eine milde Pflegecreme für Babys beugen wunden Stellen vor.  

 

Wichtig

Nicht alle traditionellen Hausmittel sind noch zeitgemäß. Besonders homöopathische Zahnungscremes und Globuli sollten nur in Rücksprache mit dem Kinderarzt verwendet werden. 

Zahnpflege beginnt mit dem ersten Zahn 

Sobald der erste Zahn durchgebrochen ist, sollte auch die Mund- und Zahnhygiene noch stärker in den Fokus rücken. Milchzähne sind wichtig unter anderem für die Sprachentwicklung, das Kauen und als Platzhalter für die bleibenden Zähne. Dementsprechend sollten sie von Anfang an gut gepflegt werden. 

 Empfohlen wird, Milchzähne morgens und abends sanft mit einer weichen Babyzahnbürste und einer reiskorngroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta zu putzen. Dabei kann das Baby ruhig zuschauen und selbst mit einer zweiten Zahnbürste üben – so kann Zahnpflege von Anfang an spielerisch in den Alltag integriert werden. 

Stillen und Zahnen – eine besondere Herausforderung

Wenn die ersten Zähne kommen, kann das Stillen plötzlich unangenehm werden. Einige Babys beißen unbewusst zu, weil das den Druck auf das Zahnfleisch lindert. Hier kann es helfen, das Baby sanft, aber konsequent von der Brust zu nehmen, wenn es beißt, um klar zu signalisieren: Das tut weh! . 
Viele Mamas befürchten, das Stillen beenden zu müssen – in den meisten Fällen ist das aber nicht nötig. Mit etwas Geduld, kurzen Pausen und gezielter Beruhigung kann das Stillen auch in dieser Phase weiterhin gut klappen. Bei anhaltenden Schmerzen oder Unsicherheiten können Hebammen oder Stillberaterinnen wertvolle Tipps geben.  

Mit Liebe und Geduld durch die Zahnungszeit

Das Zahnen ist ein wichtiger Entwicklungsschritt. Auch wenn diese Zeit manchmal anstrengend ist – sie geht vorüber. Mit viel Nähe, Verständnis und kleinen Helfern lässt sich der Prozess gut begleiten. Und spätestens, wenn das erste Zähnchen stolz gezeigt wird, sind alle Strapazen vergessen. 

Regelmäßige Zahnpflege von Anfang an, liebevolle Begleitung und ein offenes Ohr für die Bedürfnisse des Babys – das sind die besten Voraussetzungen für ein gesundes Milchzahnlächeln. 

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