Hebamme – Ein Beruf so kunterbunt wie dein Leben
Du suchst einen Beruf, der so viele Seiten hat, wie das echte Leben? Dann bist Du hier richtig. Wir stellen dir auf dieser Seite den Beruf der Hebamme vor. Lass dich inspirieren von den vielen emotionalen Eindrücken, die uns Hebammen aus ihrem Alltag mit Schwangeren und jungen Familien berichtet haben und tauche ein in diesen wirklich einzigartigen Beruf, der eigentlich viel mehr eine Berufung ist. Es gibt so viele Facetten und Tätigkeitsbereiche, wie Farben im Regenbogen. Das Studium bereitet dich auf alle Tätigkeitsbereiche vor, auf die Geburtshilfe, Schwangerschaftsvorsorge, Kursarbeit und Wochenbettbetreuung, um nur einige zu nennen. Viele Hebammen arbeiten in unterschiedlichen Bereichen, je nach Interesse und Neigung und natürlich auch, um ganz viel Abwechslung im Berufsalltag zu genießen.
Auf dieser Seite findest du alle wichtigen Infos zum Berufsbild für Hebammen. Informiere dich jetzt – vielleicht startest du selbst schon bald deinen ganz persönlichen Weg zur Superheld*in.
In Zusammenarbeit mit Milupa.
Weiter unten erklären wir dir wie du Hebamme wirst, welche Qualifikationen du mitbringen musst und wie das Studium aussieht.
Zitate aus unserer Hebammen Community auf die Frage: Was empfindest du als schönsten Moment deiner Karriere.
Nachricht an Hebamme Zoé
„Darf ich meinem Kind deinen Namen geben? Ich möchte, dass es so toll wird wie du!“
Nachricht an Hebamme Mirja
„Vielen Dank für deine Betreuung, ohne dich hätte ich schon lange aufgehört zu stillen, wäre verzweifelt gewesen und hätte die ersten Monate nicht geschafft!“
Nachricht an Hebamme Tanja
„Es ist so schön, dich zu haben und mich bei dir fallen zu lassen. Ich vertraue dir zu 100 Prozent.“
Nachricht an Hebamme Irene
„Das war eine versöhnende Geburt.“
Nachricht von Hebamme Shari
„Ich durfte am 31.01.24 meine beste Freundin entbinden. Es war wunderbar!“
Das Berufsbild der Hebamme
Begleitung in der Schwangerschaft
Als Hebamme bist du für schwangere Frauen oft die wichtigste Anlaufstelle, wenn Fragen, Sorgen und Ängste zur Schwangerschaft und Geburt aufkommen. Und besonders in der ersten Schwangerschaft sind es wirklich viele Fragen. Jede Frau nimmt ihre Schwangerschaft auf eigene Weise wahr. Was immer gleich ist, ist die Veränderung die beginnt. Eine Zeit des Werdens, die für jede Frau ganz eigene Gedanken und Herausforderungen mit sich bringt. Diese braucht eine einfühlsame und professionelle Begleitung. Du unterstützt und begleitest die Schwangeren ab dem positiven Schwangerschaftstest und manchmal sogar schon davor, wenn Frauen sich schon vorab zur Familienplanung beraten lassen möchten. Du klärst sie zu den Stadien der Schwangerschaft auf, gibst ihnen Vertrauen in ihren Körper und sorgst überall dort für Aufklärung, wo Fragen aufkommen.
Gesundheitsvorsorge für Mama und Baby
Als Hebamme kannst du selbständig Vorsorgeuntersuchungen nach den Mutterschaftsrichtlinien durchführen. Bei der ersten Vorsorgeuntersuchung wird der Mutterpass angelegt und eine ausführliche Anamnese erhoben. In diesem Gespräch geht es darum, die Frau kennenzulernen und den Rahmen der Hebammenbetreuung abzustecken. Bestimmte Risiken oder Vorerkrankungen schließen eine reine Hebammenvorsorge aus, diese würde dann immer gemeinsam mit einer Frauenärztin durchgeführt werden.
Du untersuchst die Mutter und das (ungeborene) Kind auf ihre Gesundheit, wie beispielsweise beim Abhören der Herztöne des Babys, die Lagebestimmung des Kindes oder über Urin- und Blut-Untersuchungen. Als Hebamme begleitest du Frauen während Ihrer Schwangerschaft auch bei auftretenden Beschwerden. Neben ausführlichen Informationen und Stärkung der körpereigenen Ressourcen, stehen je nach Interesse, Aus- und Weiterbildung verschiedene therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung, wie zum Beispiel: Massage, Akupunktur, Osteopathie, Entspannungstechniken u.v.m.
Infobox:
Hebammen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung und Begleitung von Frauen von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit, sowie von Neugeborenen und Säuglingen.
Der Hebammenberuf umfasst insbesondere die selbständige und umfassende Beratung, Betreuung und Beobachtung von Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburt, während des Wochenbetts und während der Stillzeit, die selbständige Leitung von physiologischen Geburten sowie die Untersuchung, Pflege und Überwachung von Neugeborenen und Säuglingen (§ 1 Hebammengesetz – HebG). – Quelle: Bundesministerium für Gesundheit
Geburtsbegleitung
Egal ob freie oder Beleghebamme, Hausgeburt oder Geburt in einem Krankenhaus: Das oberste Ziel einer jeden Hebamme ist es, dass Mutter und Kind während und nach der Geburt wohlauf sind. Hierfür kontrolliert sie während des Geburtsprozesses die Lage und Herzfrequenz des Babys, leistet Beistand und hilft den Frauen dabei, Wehen zu verarbeiten und Schmerzen zu bewältigen. Auch Möglichkeiten der Entspannung wie beispielsweise ein warmes Bad oder spezielle Entspannungsmethosen können unterstützen. In den Geburtsvorgang greifen Hebammen nur ein, wenn es medizinisch notwendig ist. Kommt es während der Geburt zu Komplikationen und ist zusätzliche medizinische Hilfe notwendig, wird eine Frauenärztin hinzugezogen.
Wusstest du schon?
In Deutschland ist über die Hinzuziehungspflicht geregelt, dass bei jeder Geburt eine Hebamme anwesend sein muss. Als Hebamme darfst du somit eine Geburt allein durchführen, ein Arzt oder eine Ärztin hingegen ohne das Beisein einer Hebamme nur in einer Notfall-Situation.
Hat das Baby erst einmal das Licht der Welt erblickt, ist es deine Aufgabe, den Gesundheitszustand des Neugeborenen zu prüfen. Ist etwas Ruhe eingekehrt, leistest du – sofern notwendig – beim ersten Stillen Hilfe und gibst der frisch gebackenen Mama hilfreiche Tipps an die Hand, um das erste Kennenlernen und das Stillen zu einem intensiven Erlebnis für Mutter und Kind zu machen und beim Eltern-Kind-Bonding zu unterstützen. Auch die erste Vorsorgeuntersuchung für das bekannte quietschgelbe Heft darfst du Hebamme selbständig durchführen.
Wochenbettbetreuung
Die Frauen erholen sich von der Schwangerschaft und Geburt. Die Familie sortiert sich neu. Viele kleine Fragen und Probleme müssen gelöst werden. Im Wochenbett, den ersten Wochen nach der Geburt, kontrollierst du regelmäßig bei Hausbesuchen die Rückbildung und Regeneration der frisch gebackenen Mama, kontrollierst das Gedeihen des Babys, berätst bei Alltagsfragen und hilfst den Familien, in ihre Rolle als Eltern hineinzuwachsen. Auch die Hilfe bei eventuellen Stillproblemen nimmt hier einen wichtigen Stellenwert ein, wofür es auch noch zusätzliche Qualifikationsmöglichkeiten gibt, falls die Stillberatung dein Steckenpferd wird.
Superheld*in Hebamme
Als Hebamme weißt du, dass Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett intensive Ereignisse für jede Frau sind. Ein neuer Lebensschwerpunkt, die körperlichen Belastungen und Veränderungen und hormonelle Schwankungen können da auch mal für eine Gefühlsachterbahn sorgen. Deine Aufgabe ist es daher, den Schwangeren mit deiner Expertise seelischen und moralischen Beistand zu leisten, ihnen bestmöglich durch ihre Schwangerschaft zu helfen und ihnen Vertrauen in den eigenen Körper zu geben.
Im nächsten Schritt zeigen wir dir, wie du Hebamme wirst, welche Qualifikationen du mitbringen musst und wie die Ausbildung aussieht. Bleib also dran, jetzt wird‘s spannend.
Noch eine kurze Vorabinfo: jede oder jeder, der oder die sich für diesen Beruf interessiert und die nötigen Qualifikationen erwirbt, kann Hebamme werden. Auch wenn es derzeit in Deutschland nur wenige männliche Hebammen gibt, entdecken zunehmend auch mehr Männer dieses Berufsfeld für sich. Wenn wir in diesem Text stets die weibliche Form aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden, schließen wir alle damit ein.
Daneben gibt es auch keine Altersgrenze, um Hebamme zu werden. Tatsächlich wählen einige Frauen diesen Beruf erst, nachdem sie ihr erstes Kind zur Welt gebracht haben und über die Zeit der Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett eng von ihrer Hebamme betreut worden sind. Das zeigt einmal mehr wie viel Wertschätzung der Hebammenberuf mit sich bringt und wie wichtig die Hebamme im Leben einer werdenden und frischgebackenen Mutter ist.
Das Studium zur Hebamme
So wirst du Hebamme
Um Hebamme zu werden, musst du einen entsprechenden Bachelorabschluss erwerben. Dabei handelt es sich um ein duales praxisintegrierendes Studium, das in der Regel dreieinhalb Jahre dauert. Dieses umfasst mindestens 2.200 Stunden Theorie und mindestens 2.200 Stunden Praxis in Kliniken sowie bei freiberuflichen Hebammen.
Das duale Hebammenstudium schließt mit der Verleihung des akademischen Grades durch die Hochschule ab und umfasst eine staatliche Prüfung zur Erlangung der Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung „Hebamme“.
Als Studierende schließt du während deines Studiums einen Studien-Vertrag mit einer Klinik – so wird gewährleistet, dass du sowohl theoretisch als auch praktisch den Beruf der Hebamme erlernst. Als großer Pluspunkt stellt euch die Klinik eine Vergütung während des gesamten Studiums. Das ist besonders toll, wenn du bereits mit beiden Beinen im Leben stehst oder fürs Studium einen Wohnortwechsel in Betracht ziehen musst.
Qualifikationen für ein Hebammenstudium
Um Hebamme zu werden, musst du gewisse Qualifikationen mitbringen, etwa das Abitur (allgemeine Hochschulreife) oder das Fachabitur (Fachhochschulreife). Mit Letzterem ist das Hebammenstudium an Universitäten jedoch nicht uneingeschränkt möglich.
Auch ohne Abitur ist das Hebammenstudium unter bestimmten Voraussetzungen möglich – zum Beispiel, wenn du bereits über eine Ausbildung und Berufserfahrung in einem Gesundheits- oder Pflegeberuf verfügst. Am besten erkundigst du dich direkt bei deiner Wunsch-Uni über die Zugangsvoraussetzungen.
Infobox: Allgemeine Zugangsvoraussetzungen
- Abitur, Fachabitur oder eine abgeschlossene Ausbildung als Pflegefachfrau oder -fachmann oder eine vergleichbare Berufsausbildung
- Gesundheitszeugnis über die gesundheitliche Eignung
- Ein eintragsfreies und teilweise auch erweitertes Führungszeugnis
- Wenn Deutsch nicht deine Muttersprache ist, eine Bescheinigung über für das Hebammenstudium erforderliche Kenntnisse der deutschen Sprache
- Viele Hochschulen erwarten eine Bescheinigung über ein mindestens vierwöchiges Praktikum im Berufsfeld.
Nach dem Bachelorabschluss gibt es noch die Möglichkeit ein Masterstudium und eine Promotion anzuschließen. Dies ist besonders für Hebammen interessant, die in Wissenschaft und Forschung oder einer Leitungsposition arbeiten möchten.
Ausbildungsorte
Hebammenkunde und Hebammenwissenschaften kannst du in Deutschland in jedem Bundesland studieren. Unten findest du einen weiterführenden Link, unter welchem du dich ausführlich zum Studium informieren kannst.
Wenn du dich für das Hebammenstudium an einer der Hochschulen oder Universitäten interessierst, dann informiere dich direkt bei den Hochschulen über die entsprechenden Zugangsvoraussetzungen.
Hast du erst einmal dein Studium absolviert, winkt das Berufsleben mit all seinen Facetten und Aufgabengebieten. Als Hebamme kannst du in Krankenhäusern, Geburtszentren und -praxen arbeiten und festangestellt wie freiberuflich tätig sein.
Die Arbeit als Hebamme
Angestellte Hebamme
Auch wenn es mit der Hausgeburt oder der Geburt im Geburtshaus auch Alternativen gibt, findet der Großteil der Geburten in Kliniken statt. Daher ist als angestellte Hebamme die Klinik ein mögliches Arbeitsumfeld für dich. Als Klinikhebamme umfasst dein Tätigkeitsfeld vor allem die Begleitung während der Geburt sowie die Kontrolle von Mama und Baby nach der Geburt. Auch auf der Schwangeren- oder Wochenbettstation sind angestellte Hebammen tätig.
Bei der Betreuung während der Geburt kommt es vor allem darauf an, dass du auf die Sorgen und Ängste der Schwangeren eingehst, den Fortschritt der Geburt prüfst und, ob gegebenenfalls ein Arzt oder eine Ärztin hinzugezogen werden muss.
Als angestellte Hebamme in der Klinik arbeitest du in der Regel im Schichtdienst – Babys kommen schließlich zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Welt. Du solltest belastbar und stressresistent sein, denn in einer Klinik kann es auch mal vorkommen, dass du gleichzeitig mehrere Geburten betreust. Weil der Schichtdienst gerade mit eigenen Kindern oft schwierig zu organisieren ist, bieten viele Kliniken mittlerweile Alternativen, wie z.B. Mütterdienste, die häufig kürzer sind als reguläre Dienste und nur vormittags geplant sind. Auch im ambulanten Bereich des Krankenhauses gibt es Chancen zu regulären Zeiten zu arbeiten, wie in der Schwangerenambulanz.
Freiberufliche Hebamme
Als freiberufliche Hebamme befindest du dich in keinem Anstellungsverhältnis, womit ein höheres Maß an Selbstbestimmung für dich einher geht. Das Leistungsspektrum reicht von Vorsorgeuntersuchungen, Geburtsvorbereitungskursen und Geburtsbegleitung über die Wochenbettbetreuung bis zur Stillberatung und Rückbildungsgymnastik. Der Gedanke an die Selbständigkeit ist für viele Hebammen vor allem deswegen so attraktiv, weil du für dich selbst entscheiden kannst, was eine gute Betreuung von der Schwangerschaft über die Geburt bis hin zum Wochenbett bedeutet und wie ihre Umsetzung aussieht.
Als freiberufliche Hebamme stehen dir die Türen der Selbstverwirklichung offen. Dafür benötigst du aber auch jede Menge Disziplin, Organisationstalent und auch eine gewisse Affinität für Zahlen – die Selbständigkeit bringt nämlich auch jede Menge Schreibtischarbeit mit sich, z. B. die gesamte Abrechnung und das Qualitätsmanagement. Übrigens: Viele Hebammen kombinieren beide Arten der Tätigkeiten, sind also zum Beispiel in Teilzeit in einer Klinik angestellt und bieten zusätzlich freiberuflich Betreuung oder Kurse an.
Wir hoffen, wir konnten dein Interesse wecken und würden uns freuen, dich zukünftig in der Hebammen-Community willkommen heißen zu dürfen!
Hier findest du weitere Informationen über das Hebammenstudium und die Tätigkeit als Hebamme: